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Schlichtungsprozess 2020

Was passiert im Lufthansa-Konzern vor dem Schlichtergespräch?

Schlichtungsprozess 2020

Was passiert im Lufthansa-Konzern vor dem Schlichtergespräch?

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11.12.2019

Liebe Kolleginnen und Kollegen,  

nachdem Lufthansa die Schlichtung hat platzen lassen, ist es momentan öffentlich ruhig geworden um das Thema.  

Wir konnten vielfach lesen, dass Lufthansa eigentlich auch weiterhin in eine “große Schlichtung” eintreten möchte und mehr oder weniger aus Versehen die bisherige Vereinbarung widerrufen hat.  

Die Spielchen, auf die wir in unserer letzten Veröffentlichung hingewiesen haben, hören nicht auf: Erst platzen Verhandlungstermine mangels Freistellungen, nun werden gar keine Verhandlungstermine mehr vereinbart.  

Dass Lufthansa weiter Hardball spielt hat sich auch heute gezeigt, als LH vor dem Gericht in Darmstadt weiter darauf bestanden hat, von UFO zigtausend Euro Schadenersatz für fehlende Freistellungen zu bekommen. Der vorsitzende Richter stellte allerdings klar, dass es dafür überhaupt keinen Rechtsanspruch gibt. Lufthansa hat also auch dieses Verfahren verloren. Einen Vergleich hat Lufthansa zuvor ebenso abgelehnt wie eine Klagerücknahme. Unsere Einschätzung, dass es nur um Zermürbung und das Produzieren von hohen Rechtskosten geht, hat sich also bestätigt. Oder geht jemand davon aus, dass Lufthansa nicht von vornherein wusste, dass an der Sache nichts dran ist, man uns aber damit in ein schlechtes Licht rücken kann?  

Unsere Idee, mit den Schlichtern gemeinsam einen Weg in ein vernünftiges Setting für die weitere Vorgehensweise zu suchen, scheint also der einzig mögliche.  

Die beiden Schlichter, Weise und Platzeck, haben sich dazu bereit erklärt, einen solchen Termin durchzuführen und haben uns nun für den 18. Dezember eingeladen.  

Formal betont Lufthansa allerdings, dass sie in der Schlichtung nur über bereits bestreikte Forderungen sprechen müssen. Daher ist dazu die einzig richtige Folge, Lufthansa mit weiteren solchen Forderungen zu bestreiken. Aus diesem Grund haben wir Lufthansa in den vergangenen Tagen diverse weitere Tarifforderungen übermittelt und zu kurzfristigen Verhandlungen dazu aufgefordert - bisher noch ohne eine Antwort. Gegebenenfalls werden diese Themen also nur dann behandelt, wenn dazu noch vor dem Jahreswechsel ein Streik ausgerufen wird. Wir werden sehen, für welchen Weg sich Lufthansa hier entscheidet.  

Parallel dazu arbeiten wir in den “kleinen Airlines” an individuellen Lösungen. Wie Ihr lesen konntet, ist dies bei SunExpress und Lufthansa CityLine gut gelungen. Dort wurden in den vergangenen Tagen verschiedene Tarifverträge unterschrieben und weitere Verhandlungstermine vereinbart.  

Bei Germanwings und Eurowings hingegen wird weiterhin mit der Zukunft der Kollegen gespielt.  

Germanwings soll schrumpfen, so hat es die Geschäftsführung den Mitarbeitern auf Personalversammlungen mitgeteilt. Wir wollten daher nun mit der Geschäftsführung in die Verhandlung zu einem Sozialplan eintreten. Konkrete Verhandlungen dazu werden aber abgelehnt, obwohl der Personalabbau bereits im kommenden Jahr stattfinden soll. Lediglich einen einzelnen Termin am 17.12. gibt es nun auf unser Drängen hin, wohl um uns noch einmal zu erklären, warum es keinen Sozialplan geben soll. Wenn es am 17. keinen Durchbruch gibt, müssen wir wohl ab dem 18. zu längeren Streiks aufrufen, um Eure Absicherung durchzusetzen. 

Dasselbe gilt für die Kollegen von Eurowings in München. Die Station soll geschlossen werden, ohne dass es eine Lösung für die Kabinenmitarbeiter gibt, die dort für Eurowings Europe stationiert sind.  

Weitere Infos bekommt Ihr spätestens zum Ergebnis des Schlichtergesprächs nächsten Donnerstag und/oder zu Streikterminen.  

Viele Grüße  
Eure UFO

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